Tschüss, Winter – Hallo, Frühling!

Anja Klemm | 3 Min. Lesezeit

Die ersten warmen Tage des Jahres vertreiben den Winterblues und locken nach draußen. Kälte, Schnee und Feuchtigkeit sind jedoch auch am Haus nicht spurlos vorbeigegangen. Abgeplatzter Putz oder Risse in der Fassade, Schäden am Dach oder an der Fensterdichtung: Wenn Sie kleine Mängel im Frühjahr gleich beheben, ersparen Sie sich auf Dauer gravierende Bauschäden und teure Sanierungen.

Young couple sitting with cups on the terrace of the modern house talking together outdoors

Mit der Wartung nicht warten – eine Checkliste

Von Hitze bis Frost sind Häuser ständig wetterbedingten Belastungen ausgesetzt. Darum ist es wichtig, Eigenheim und Grundstück regelmäßig unter die Lupe und anfallende Reparaturen rechtzeitig vorzunehmen. Durch die kalte Jahreszeit entstandene Schäden sollten im Frühjahr oder Sommer beseitigt werden, damit es im nächsten Winter nicht schlimmer wird. Sowohl starke Temperaturwechsel als auch milde Wintermonate und anhaltende Regenfälle sind nicht zu unterschätzen. Dabei dürfen Sie außerdem nicht vergessen: Schon kleine optische Mängel mindern den Wert Ihres Hauses.

Einige Reparaturen können Sie in Eigenleistung vornehmen, in vielen Fällen sind jedoch Profis gefragt. Da kommen zwar einige Kosten zusammen, auf lange Sicht rentiert sich die Investition. Wo Sie jetzt genauer hinschauen sollten:

Das Dach warten und Regenrinnen reinigen

Das Dach wird von Wind und Wetter besonders strapaziert. Einen ersten prüfenden Blick können Sie mit festem Boden unter den Füßen oder von der Leiter aus sicher selbst leisten. Sollten einzelne Dachziegel kaputt oder lose sein, müssen sie von Fachleuten ausgetauscht oder befestigt werden – steigen Sie nie selbst aufs Dach, sondern überlassen Sie das unbedingt einem Dachdecker, der auch die Inspektion von Anschlüssen an Kamin und Gauben übernehmen kann. Gerade beim Flachdach sollten Abflüsse kontrolliert und undichte Stellen zügig und fachgerecht wieder hergestellt werden, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.

In dem Zuge können auch Schneefanggitter und Regenrinnen überprüft werden. Sind Rinnen oder Fallrohre defekt oder durch Blätter und Äste verstopft, kann angestautes Regenwasser an der Fassade herunterlaufen und unschöne Spuren hinterlassen. Darum ist es ratsam, sie einmal im Jahr zu reinigen. Mit einer sicheren Leiter können Sie hier gegebenenfalls auch selbst übernehmen. Zur Vorbeugung von Verstopfung helfen Laubschutzgitter.

Für eine Dachwartung kommen in der Regel zwischen 100 und 400 Euro zusammen, für die Reinigung der Dachrinnen werden im Schnitt drei bis vier Euro pro laufenden Meter berechnet. Eine komplette Dachreinigung hingegen wird schon teurer.

Gut zu wissen: Grundsätzlich sollten Dächer einmal im Jahr von einem Profi überprüft werden. Klären Sie am besten direkt mit Ihrer Versicherung, ob andernfalls Ihr Versicherungsschutz beeinträchtigt ist. Bei der regelmäßigen Kontrolle durch Experten sollten auch Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen berücksichtigt und im Bedarfsfall gleich mitgereinigt werden.

Frischekur für die Fassade

Die meist warme und trockene Sommersaison ist ideal, um an nicht mehr intakten Ziegeln, am Verblendmauerwerk oder Putz entsprechende Reparaturen und einen neuen Anstrich vorzunehmen. Das gilt genauso für Fassadenverkleidungen, Sichtschutzgitter, Zäune und Carports aus Holz.

Abgeplatzter Putz, Risse, feuchte und undichte Stellen lassen sich meistens schnell sanieren, beispielsweise mit Spachtelmassen, speziellen Sanierputzen oder schmutzabweisendem Putz, der die Fassade länger frisch aussehen lässt. Kleinere ästhetische Mängel können Sie günstig selbst ausbessern. Besonders in Hausecken und in den Bereichen über Fenster und Türen gilt es, auf mögliche Risse zu achten; für die Reparatur sollten Experten zu Werke gehen. Klären Sie bei Feuchtigkeit unbedingt, woher sie kommt, damit entsprechende Maßnahmen getroffen werden können – andernfalls kann sie erhebliche Bauschäden und Schimmel mit sich ziehen.

Die Kosten für einen fachkundigen neuen Deckputz belaufen sich auf rund 25 bis 30 Euro pro Quadratmeter. Muss der alte Putz vorher abgeschlagen werden, verdoppeln sich die Ausgaben.

Ein Blick auf Fenster und Türen

Auch Fenster und Türen leiden unter Feuchtigkeit und Frost. Insbesondere Holzrahmen sind sehr anfällig und können Risse und Kratzer aufweisen, was zu schwerwiegenderen Schäden führen kann. Prüfen Sie Rahmen, Dichtungen und Beschläge – schauen Sie, ob Anstrich oder Lackierung noch in Ordnung sind, sich die Rahmen verzogen haben oder der Austausch von Dichtungen aufgrund von Materialschwächen erforderlich ist.  Die Führungsschienen von Außenrollläden sollten gereinigt und mit etwas Silikonspray geschmiert werden.

Die Kosten für die reine Fensterwartung können je Flügel mehr als 20 Euro betragen; sollten Reparaturen anstehen, variiert der Preis stark danach, was genau behoben werden muss.  Beim Austausch von Dichtungen spielen verschiedene Faktoren wie Größe, Dauer und Material eine Rolle.

Garten und Balkon aufmöbeln

Bevor Sie die Outdoor-Möbel rausholen, um die Sommerfrische richtig genießen zu können, gilt es, Wandanschluss und Entwässerung zu begutachten. Denn über spröde und fehlerhafte Anschlüsse auf Balkon oder Terrasse kann leicht Feuchtigkeit eindringen.

Achten Sie beim Reinigen von Zuwegungen und Außentreppen auf die richtigen Geräte für Ihren Belag – im Fachhandel können Sie diese auch ausleihen. Im Anschluss sollten Wege und Terrassen auf Frostschäden geprüft und defekte Fliesen oder Holzdielen ausgetauscht werden. Der Preis richtet sich je nach Material und Quadratmeter.

Heizung checken

Die Heizung war über die Wintermonate im Dauereinsatz und sollte darum einmal durchleuchtet werden: Es lohnt sich, rechtzeitig einen Termin mit dem Heizungsinstallateur für die Wartung zu machen. Fachkräfte können die Systeme überprüfen, reinigen und gegebenenfalls warten, um eine optimale Leistung und Energieeffizienz zu gewährleisten.  In der Regel kostet ein Heizungscheck zwischen 100 und 200 Euro.

Tipp: 20 Prozent und bis zu 1.200 Euro der reinen Arbeitskosten eines Handwerkers (sprich, ohne Material), sei es für Maler- oder Dachdeckerarbeiten, können Hausbesitzer jährlich von der Steuer absetzen*. Voraussetzungen sind die Eigennutzung der Immobilie sowie die Ausführung eines Profis. Die Rechnung darf zudem nicht bar beglichen werden, das Geld muss aufs Konto überwiesen werden.

Wichtig: Sollten Sie die Sanierungsarbeiten beispielsweise durch Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert haben, entfällt voraussichtlich die zusätzliche steuerliche Berücksichtigung. Klären Sie Ihre Möglichkeiten in diesem Fall vorsichtshalber noch mal mit Ihrem Steuerberater.

*Quelle: Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V.

Alles neu macht der Frühling? Unser Beitrag für ein schönes Zuhause

Sollten größere Reparaturen anfallen, Sanierungs- oder Modernisierungsbedarf bestehen, können Sie das Kreditangebot der SIGNAL IDUNA Bauspar AG in Anspruch nehmen. Mit den notwendigen Maßnahmen gewährleisten Sie Ihre Sicherheit und erhalten oder steigern Sie zugleich den Wert Ihrer Immobilie. Nicht zuletzt sollen Sie sich in Ihrem Zuhause rundum wohlfühlen.

Gerade bei älteren Häusern lohnt es sich, nötige Reparaturen mit einer energetischen Sanierung zu verbinden, um den Verbrauch an Energie zu reduzieren. Bei einer Fassadensanierung oder einer Erneuerung der Dacheindeckung beispielsweise bietet sich eine zusätzliche Wärmedämmung an. Auch für diese Maßnahmen ist der Frühsommer die beste Zeit.